Ein Gleichnis:
unser Kirchen – Schiff, unterwegs ins Land der Umweltgerechtigkeit.

AG Umweltgerechtigkeit: Bericht an die Tagung Teil CH 2025

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Unser Schiff ist unterwegs auf dem Meer, beeinflusst von Wellen und Strömungen. Dies sind die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und Strukturen unserer Welt. Die Umweltkrise ist vor allem ein strukturelles Problem. Wir sind davon beeinflusst, ohne alle Entwicklungen
und Strukturen verändern und uns daraus befreien zu können. Wir können uns dem aber bewusst sein und, wo möglich, Einfluss nehmen.

Das Schiff ist ein Sinnbild für die Methodist:innen, die miteinander unterwegs sind. Wir sind in der Gesellschaft unterwegs, den Strömungen also ausgesetzt. Wir haben uns aber auch ein klares Ziel gesetzt: wir wollen umweltgerechter in dieser Welt unterwegs sein. Dies tun wir, weil wir glauben, dass es zum christlichen Auftrag gehört, unseren Gott und unsere Nächsten zu lieben und sich um sie zu kümmern (Markus 12, 31; Jesaja 58, 6 – 11). Doch gerade unsere Nächsten, besonders unsere Geschwister an anderen Orten der Welt, sind massiv bedroht von der Umweltkrise in all ihren Facetten. Also steuern wir miteinander ein neues, noch zu entdeckendes Land an: das Land der Umweltgerechtigkeit.

Die Zielrichtung ist klar, nun gilt es die Segel zu setzen und Kurs auf das angesteuerte Land zu nehmen. Aber ein Segelschiff ohne Wind? Das funktioniert nicht! Auf unserem Weg als Kirche ist Gottes Geist der Wind und die Kraft. Erst mit diesem Wind kommen wir vorwärts, kommen wir in Bewegung. Es ist Gottes Weitsicht und Kraft, die wir auf unseren Wegen immer wieder brauchen. Dieser Wind schenkt Leben, wie er das zu Urbeginn der Schöpfung bereits getan hat und in jedem persönlichen Leben tut. (1. Mose 1,2; Hesekiel 37,5).

Als Christ:innen wollen wir die Segel so ausrichten, dass wir diesen Wind wahrnehmen und aufnehmen können. Erst mit dem Zusammenspiel von Wind und Segel können neue Orte angesteuert werden und kann Veränderung geschehen. Unsere Theologie und Spiritualität sind diese Segel, die wir ausrichten wollen, um den Geist Gottes anzunehmen und um uns und unseren Weg verändern zu lassen.

Nun ist das angestrebte Land aktuell noch im Nebel, als Gesellschaft und als Einzelpersonen wissen wir nicht genau, wie der Wandel hin zu vollumfänglicher Umweltgerechtigkeit aussehen wird. Trotzdem können wir bereits in ersten Bereichen mit einer Umsetzung beginnen. Diese ersten Umsetzungen sind wie Tauben, die vom Schiff losfliegen, um den Weg zu erkunden und vom neuen Land berichten (1. Mose 8, 10 – 11). In der Vergangenheit wurden mehrere solche Tauben von Methodist:innen losgeschickt. Von ihrer Arbeit profitieren wir bereits heute auf unserem Schiff.

Der Geist Gottes verändert uns und unser Handeln

Die EMK Schweiz begreift sich nicht als ein beliebiger Verein, der auf eine «Modeströmung Nachhaltigkeit» aufspringt, sondern als eine Bewegung von Menschen, die in einer Beziehung mit Gott leben und als Folge dessen ihr Leben gestalten. Als methodistische Christ:innen sind wir davon überzeugt, dass sich unser Glaube nicht bloss in der Beziehung zu Gott zeigt, sondern auch in der Beziehung zu unseren Nächsten und zu dieser Welt. John Wesley war sogar der Überzeugung, dass wir als Glaubende auf diese guten Werke in der Welt angewiesen sind. Manfred Marquardt, ein deutscher methodistischer Theologe und emeritierter Professor der TH Reutlingen beschreibt dies folgendermassen:

«Es ist also nicht die Kraft des Glaubens, die die guten Werke hervorbringt, sondern der Geist Gottes, der durch den Glaubenden wirkt; je mehr sich dieser als Werkzeug des Geistes gebrauchen lässt, desto mehr wird sein Glaube, seine Verbindung zu Gott, dadurch gefestigt (…) Betätigung des Glaubens und Verantwortung für die Welt gehören für Wesley zum unaufgebbaren Bestandteil christlichen Lebens».

Marquardt, Praxis und Prinzipien der Sozialethik John Wesleys, S. 128f.

Kontakt

Für Fragen rund um das Thema Umweltgerechtigkeit stehen ad interim folgende Personen zur Verfügung:

Sarah Bach: [email protected]

Marietjie Odendaal:[email protected]

Nachdem die AG Umweltgerechtigkeit ihre Arbeit auf die Tagung Teil Schweiz 2025 der EMK Schweiz abgeschlossen hat, wird sich nun die Kommission 11 dem Schwerpunkt «Glaube und Umweltgerechtigkeit» annehmen. Wie dies konkret aussehen wird, lest ihr in den üblichen News-Kanälen der EMK Schweiz.

Downloads

AG Umweltgerechtigkeit: Bericht an die Tagung Teil CH 2025 (deutsch)

Groupe de travail «Justice environnementale»: Rapport à la session de la partie Suisse 2025 (français)

Weitere Informationen

Die EMK Schweiz empfiehlt ihren Gemeinden die Zusammenarbeit mit dem EcoChurch Netzwerk. Mehr Infos zu EcoChurch und eine Möglichkeit zur Selbsteinschätzung eurer Gemeinde findet ihr hier: https://ecochurch.ch

Die EMK Schweiz tritt der Koalition «Christ:innen für Klimaschutz» bei. Hier findet ihr mehr Informationen: https://oeku.ch/christinnenfuerklimaschutz/